Tag 9 Projekt E.I.N.Z. Zusammenführung

Tag 9 Projekt E.I.N.Z. Zusammenführung

„Was zur Hölle soll der Scheiß jetzt mit dem Video im Auto? Ich will Kunst sehen und wie groß die Wohnung ist und welche Karre du fährst, sonst folge ich dem Projekt E.I.N.Z. nicht mehr!“.

Also, was hat das mit „E.I.N.Z.“ zu tun? – eine ganze Menge! Wenn du dir bisher alle Beiträge angeschaut hast, dann wirst du vielleicht einen roten Faden erkennen. Falls nicht, ist das auch ok. Ich sage nicht, dass wir alle gleich sind, denn das ist in unserer Zwei-Klassen-Gesellschaft einfach faktisch falsch.

Ich sage aber, dass wir uns alle gegenseitig brauchen und dass du und ich unser Ego runterschrauben und für andere da sind. Selbstliebe brauchst zuerst du, bevor du andere lieben und beehren kannst. „Du kannst nur andere freimachen, wenn du auch dich frei machst“ (Sonnenallee Film).
Da ist viel Wahres dran. Kehre bei dir selbst, dann erst bei anderen. Und erst wenn du täglich gibst, kann es passieren, dass du auch etwas Gutes dafür bekommst. Ich habe dich heute mitgenommen und zeige dir noch nicht genau, was ich hier mache. Aber: es ist ein Feld und damit kann man ganz schön was anstellen. Du und ich können von anderen Menschen soviel lernen. Warum als Künstler nicht nur andere Menschen belächeln, wie es so viele tun weil sie Angst vor sich selbst haben? Warum nicht den Bäcker genauso begrüßen wie deinen besten Freund? Klar, gibt’s auch Arschlöcher, aber mit denen brauchst du deine Zeit nicht verschwenden. Die Welt funktioniert nur im Ganzen. Verstehst du? Niemand ist so einzigartig, dass er alleine leben kann. Wir sind in einem sehr feinen Konstrukt von Fäden gewebt, die die Welt zusammenhalten. Der Künstler lebt so viel durch Subventionen, vom Geld der Anderen, obwohl er doch so „unabhängig“ und „einzigartig“ ist und sich abends beim Bier noch darüber lustig macht. Wir sollten damit aufhören uns über andere zu stellen. Vergleich’ ich das einfach mal metaphorisch mit einer Bühne: Eine Vorstellung funktioniert im Theater nur durch Abhängigkeiten. Klar, da stehen Schauspieler, aber die wirken auch nur so toll, weil der Lichttechniker weiß, wie er ihn in Szene setzen muss, der Bühnenmeister die Bühne so baut, dass er „scheinen“ kann und die Kostümbildner in Perfektion Gewänder fertigen, die uns Schauspieler toll aussehen lassen. Es ist immer ein großes Ganzes und so eine Welt wahnsinnig fragil. Also tue dein Bestes und wenn dir mal jemand auf den Sack geht, geh‘ ihm aus dem Weg. Es liegt an dir. Verdiene dir ’ne goldene Nase, aber lach‘ nicht über andere, die nichts haben, sondern schau’ was du zurückgeben und Gutes tun kannst. Wie wäre es denn, wenn wir die Probleme der Welt anpacken, statt uns noch ein kleines Glück und noch eins und noch eins zu kaufen, nur um zu merken, dass wir doch nicht glücklich sind mit dem Stück Plastik an der Wand?
Dazu einfach mal folgende Regel: Gib erst Geld für Luxus aus, wenn du das 5fache hast. Also, 100€ für Schuhe ausgeben, wenn du 500€ hast. Spare nicht auf Felgen, sondern investiere in Bildung und Bücher, reinvestiere dein Geld in Weiterbildung.

Bis Morgen